Begleitheft zur Ausstellung
Anhänge
Die ersten angeworbenen Neusiedler waren für die Alheide im nördlichen Jütland bestimmt. Sie machten sich im Spätsommer 1759 von Frankfurt aus auf den Weg und trafen im Oktober in Viborg und Fredericia ein.
Zuvor waren sie von Herrn Moritz mit „Reisepässen“ und einer Wegempfehlung ausgestattet worden. In größeren Gruppen machten sie sich auf die beschwerliche Reise, die überwiegend zu Fuß stattfand. Nur für die schweren Sachen hatten sie einige Wagen mitgenommen.
Im Jahr darauf zog der erste Kolonistentreck, der für das Herzogtum bestimmt war, auf gleiche Weise in den Norden. Die meisten Menschen in diesem Zug – um die 50 Personen – kamen aus dem kleinen Ort „Neulußheim” gegenüber von Speyer am Rhein. Es waren kinderreiche Familien, Witwen mit Kindern und junge unverheiratete Männer und Frauen, die den empfohlenen Weg antraten, wobei das Marschtempo von den Älteren und Kindern bestimmt wurde. Einige der kräftigsten Männer zogen voran, um als Erste im „nordischen Paradies” anzukommen, weil sie glaubten, im nächsten Frühjahr bereits mit der Feldbestellung beginnen zu können. So kam man zu unterschiedlichen Zeiten an der ersten Anlaufstelle im dänischen Reich – nämlich Altona bei Hamburg – an. Hier wartete man auf die Ankunft der übrigen Weggefährten. Unterwegs wurden Kinder geboren, und es gab auch Todesfälle, was beim Vergleich der Abreise- und Ankunftslisten feststellbar ist.