Kolonisten- und Familienforschung
Kolonisten- und Familienforschung

Werbung

Der mit der Werbung beauftragte Johann Friedrich Moritz wurde gleichzeitig zum „Legationsrath” ernannt. Da ihm für jeden Geworbenen eine Prämie zugesagt worden war, machte er sich sofort an die Aufgabe. Er sandte Werber aus, die anfangs im Gebiet südlich von Frankfurt – dem „Darmstädtischen” und auch im Odenwald das Angebot des dänischen Königs in die Dörfer trugen. Außerdem inserierte er im April 1759 in der „Frankfurter Reichspost” und ließ Handzettel verteilen, woraufhin sich zahlreiche Interessierte meldeten.

Die Beweggründe für ein Auswandern waren vielfach, und vieles von dem Erhofften schien sich mit dem Angebot zu erfüllen. Hauptsächlich war es das Entrinnen vom Siebenjährigen Krieg (1756-1763), in dem ihr Eigentum vernichtet worden war, und das Versprechen der freien Ausübung ihres Glaubens.

Davon fühlten sich insbesondere Lutheraner und Reformierte angesprochen. Hinzu kamen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Kinder sowie die Aussicht auf eigenen Besitz. Das Interesse an dem kaum bekannten Dänemark lag darin, weil die bis dahin mögliche Auswanderung nach Übersee aus kriegsbedingten Gründen untersagt worden war.

Die Bewerber (ca. 4000 Menschen) ließen sich in Listen eintragen und warteten nun auf näheren Bescheid aus Frankfurt, wann die Abreise erfolgen sollte, Während der Wartezeit machten sie ihre bisherige Habe zu Geld, denn der dänische König hatte versprochen, dass sie in der neuen Heimat alles Notwendige vorfinden würden.

Zeitungs-Anhang vom 28. April 1758