Kolonisten- und Familienforschung
Kolonisten- und Familienforschung

Vorgeschichte und Entscheidung

Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) sowie der sogenannte Polackenkrieg (1657-1660), die grassierenden Viehseuchen, die Opfer, welche die Pest forderte, der Nordische Krieg (1700-1721) und die verheerenden Sturmfluten hatten zur Folge, dass der dänische Gesamtstaat mit dem Herzogtum Schleswig nahezu bankrott war. Die Häuser in den entvölkerten Dörfern waren zum Teil abgebrannt, die Felder ertraglos. Die Steuerkraft des dänischen Staates war um die Hälfte gesunken. Viele Bauern wanderten ab. Sie verkauften ihre Hofstelle für ein „Butterbrot”. Die Insten (Tagelöhner), die Kätner und die jungen Leute waren trotz Androhung hoher Strafen nicht gewillt, die verwüsteten Höfe zu übernehmen.

Mit der Wiederbelebung der Höfe und der Besiedlung der brachliegenden Heide- und Moorgebiete sollte diesem trostlosen Zustand begegnet werden. Die 1723, 1751 und 1753 durchgeführten Versuche, das brachliegende Land mit einheimischen Bauern und anderen Bewerbern zu besetzen, waren kläglich gescheitert. Aufgrund dieser Erfahrungen entschloss sich die dänische Regierung, Kolonisten außerhalb des dänischen Staates im großen Stil anzuwerben.

1756/59 beauftragte der König, Friedrich V., Johann Friedrich Moritz, königlich dänischer Legalitätsrat, mit der Werbung von Frankfurt am Main aus, Siedlungswillige für die Kultivierung der Heide- und Moorgebiete in Dänemark und im Herzogtum Schleswig anzuwerben.