Kolonisten- und Familienforschung
Kolonisten- und Familienforschung

Kosten des Kolonistenwerkes

Folgende Kosten galten in der Zeit von 1761 bis 1764:

Reichsthaler (r)Pf.ca. €
1 Kuh (1761)10900
1 Pferd403.600
1 Doppelzentner Roggen (1763)346300
1 Ochse (1762)121.080
1 Schaf190
1 Wagen (1764)10900
1 Pflug5 – 6450 – 540
1000 Mauersteine340300

Da eine Kuh im Jahre 2000 ca. 1.200 DM kostete, lag der Geldwert für 1 Reichsthaler wahrscheinlich bei ca. 120 DM.

Nachtrag 2023: 1 Reichsthaler hatte eine Kaufkraft von ca. 90 €.

Das Material sowie die Erstellung eines Kolonistenhauses (42 x 34 Fuß) kostete:

Reichsthaler (r)ßca. €
Material der Zimmerer
Arbeitslohn
140
32
Mauersteine, usw.
Arbeitslohn
176
60
Tischlerarbeit8
Gläserarbeit6
Schmiedearbeit1228
3000 Schoof Reet
Arbeitslohn
30
12
Summe4732843.000

Diese Summe entsprach dem Kostenvoranschlag der vom Amt Gottorf errechnet wurde, und nach der Ausschreibung bewegten sich die Angebote zwischen 275 Reichsthaler und 400 Reichsthaler, je nach Entfernung und Schwierigkeitsgrad.

Die Gesamtkosten des Kolonisationswerkes beliefen sich von 1761 bis 1777 auf 708.775 Reichsthaler. Für 708.775 Reichsthaler konnte man 1772 rund 70.900 Kühe zu 10 Reichsthaler kaufen.

Rechnet man im Jahre 2000 eine Kuh zu 1.200 DM, kommt man auf einen Vergleichswert von 85,08 Mio. DM für 573 Zwergbauernstellen zu 13 bis 15 ha.

Nachtrag 2023: Bei einem Wert von 90 € pro Reichsthaler käme man heutzutage auf einen Vergleichswert von 63,79 Mio. €.

Nach damaligem Geld beliefen sich die Gestehungskosten für eine Kolonistenstelle auf ca. 1.237 Reichthaler (708.775 Reichsthaler / 573 Kolonistenstellen).

Das war damals der Wert von 123 Kühen je 10 Reichsthaler, 2000 waren es etwa 148.000 DM, und 2023 ca. 111.000 €.

Das Kolonistenhaus aus Klappholz gehört zum zweiten, verbesserten Typ. Es wurde 1764 gebaut und steht heute im Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum in Molfsee bei Kiel.