Kolonisten- und Familienforschung
Kolonisten- und Familienforschung

Kolonisation im Herzogtum Schleswig

Großenwiehe/Lindewitt | Ingrid Wilken, Vorsitzende des Kulturkreises Großenwiehe-Lindewitt, und Sigrid Petersen, die auch die Gruppe “Geschichte des Gutes Lindewitt” leitet, laden für morgen ab 19.30 Uhr in das Dörpshuus nach Großenwiehe ein. Christian Winkel aus Jörl, Leiter des Arbeitskreises “Plaggenhacke Familien und Kolonistenforschung”, berichtet in einem spannenden Vortrag mit Bildern und einem Kurzfilm von den schwierigen Anfängen und dem oft dramatischen Ende der Kolonisationsversuche.

In den Jahren 1760 bis 1765 fand unter dem damaligen schleswig-holsteinischen Landesherrn König Friedrich V. von Dänemark die Kolonisation von dünn besiedelten Heide- und Moorregionen auf der Schleswigschen Geest und in Jütland statt. König Friedrich V. hatte um Siedler zur Kultivierung der großen brach liegenden Heide- und Moorgebiete geworben, aber auch, um Steuerzahler ins Land zu holen. Die angesiedelten Kolonisten stammten aus Baden-Württemberg, Hessen und der Pfalz. Mit der Aussicht auf ein Haus, ein eigenes Stück Land und der zugesagten Hilfe vom dänischen Staat traten die Familien meistens zu Fuß die beschwerliche Reise in das Herzogtum Schleswig an, berichtet Sigrid Petersen.

Im April 1761 trafen die ersten Trecks nach einer siebenwöchigen Reise in Schleswig ein. Insgesamt waren es in den ersten Jahren etwa eintausend und bis 1764 viertausend Heimat suchende Kolonisten. Da bei ihrer Ankunft die Häuser noch nicht fertig gestellt waren, erfolgte die Unterbringung der Familien vorläufig in den Altdörfern oder in Erdhütten.

Sigrid Petersen mit einer ‘Plaggenhacke’, die die Kolonisten zum Heideumbruch benutzt haben.

Foto: lj

Quelle: Flensburger Tageblatt, lj, 23. November 2009

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